Hohe Anwaltskosten keine Seltenheit
Fast die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger hat schon Geld für einen Anwalt ausgeben müssen, ein Fünftel sogar mehrmals. Die Kosten lagen dabei pro Fall durchschnittlich bei rund 2.500 Euro. Das sind Ergebnisse einer Studie, für die im Auftrag der Württembergischen Versicherung 1.000 Personen befragt wurden. Drei Viertel der Befragten haben im nahen Umfeld schon rechtliche Auseinandersetzungen erlebt.
Über 30 Prozent der Befragten haben im Freundeskreis bereits rechtliche Probleme bei der Scheidung mitbekommen, bei 28 Prozent ging es um Unterhaltszahlungen. Jeweils rund ein Viertel weiß von Sorgerechtsstreitigkeiten, Erbstreitigkeiten oder arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen.
Dafür fallen oft nicht nur Anwaltskosten an: 29 Prozent der Befragten haben zusätzlich dazu auch schon einmal Gerichtskosten bezahlen müssen. Besonders teuer wird es, wenn Kosten für Gutachterinnen und Gutachter hinzukommen. Laut der Württembergischen Versicherung können für Gerichtskosten in diesem Fall schnell fünfstellige Beträge anfallen.
Knapp die Hälfte der Befragten hat keine private Rechtsschutzversicherung. Jeder/jede Fünfte plant aber einen Abschluss. Anders ist das bei jungen Menschen: 41 Prozent der 18- bis 24-Jährigen planen auch künftig keinen Abschluss. Denn 28 Prozent von ihnen gehen davon aus, nie in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden, und 40 Prozent haben sich noch nicht damit beschäftigt.
„Die Jüngeren wähnen sich in trügerischer Sicherheit. Dabei lauern zum Beispiel im Internet zahlreiche Gefahren durch Social-Media-Posts mit urheberrechtlich geschützten Bildern oder Links auf der privaten Webseite“, sagt Jens Lison, Vorstand der Württembergischen Versicherung. Der Umfrage zufolge waren von den 18- bis 24-Jährigen 27 Prozent bereits mindestens einmal virtuellen Beleidigungen ausgesetzt. Zehn Prozent hatten schon einmal Probleme mit Urheberrechtsverletzungen auf Social-Media.
Anwalts- und Gerichtskosten werden unterschätzt
Ein Grund für die Zurückhaltung bei Versicherungsabschlüssen: 88 Prozent der Befragten unterschätzen die Anwalts- und Gerichtskosten nach der ersten Instanz. Als Beispiel diente in der Befragung ein Unfall mit einem Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro. Laut der Württembergischen belaufen sich die durchschnittlichen Anwalts- und Gerichtskosten hier auf etwa 5.000 Euro. 69 Prozent der Befragten gehen von weniger als 3.000 Euro aus. Gleichzeitig empfinden 42 Prozent derjenigen ohne Rechtsschutz die Kosten für eine Versicherung als zu hoch. Dabei betragen die Kosten für eine Rechtsschutzversicherung etwa bei der Württembergischen pro Monat ab 25 Euro. Eingeschlossen sind hierbei der Privat-, der Berufs- und der Verkehrs-Rechtsschutz.
Verkehrsschutz auch ohne Auto sinnvoll
Gerade Unfälle im Straßenverkehr verursachen schnell hohe Kosten für Sach- und Personenschäden. 59 Prozent der Befragten waren bereits in einen Verkehrsunfall verwickelt. Am häufigsten waren sie als geschädigte Autofahrerinnen oder Autofahrer mit Schaden am eigenen Fahrzeug, aber auch als Fußgängerinnen und Fußgänger oder als Radfahrerinnen und Radfahrer beteiligt.
„Auch Personen ohne eigenes Auto können in einen Verkehrsunfall mit rechtlichen Folgen verwickelt werden – etwa mit Fahrrad, Carsharing-Auto oder E-Scooter“, sagt Lison. „In diesem Fall kann es nicht nur zu Problemen mit dem Unfallgegner, sondern auch mit dem Sharing-Anbieter kommen. Eine Rechtsschutzversicherung ist dann sehr hilfreich.“
Unter den privaten Rechtsschutzversicherungen ist der Verkehrs-Rechtschutz am weitesten verbreitet. Bei 48 Prozent der Befragten mit Absicherung ist dieser Bereich abgedeckt, gefolgt von Berufs-Rechtsschutz und Mieter-Rechtsschutz.
Frühzeitige Vertragsprüfung schützt vor Ärger
Zehn Prozent sind sich unsicher über Klauseln im Mietvertrag. Zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wünschen sich eine juristische Beurteilung ihrer Mietverträge. „Versicherte können Mietverträge bei Anwältinnen und Anwälten prüfen lassen. Dieser Vertrags-Check gilt auch für Arbeits- oder Kaufverträge“, sagt Lison.
Noch wichtiger erscheint den Bürgerinnen und Bürgern die rechtliche Hilfe im Job: 70 Prozent hätten gerne zumindest manchmal Hilfe bei der Beurteilung von Arbeitsverträgen. Und auch darüber hinaus gibt es häufig Situationen, in denen rechtlicher Rat hilfreich wäre: Fast die Hälfte der Befragten hat im Berufsleben schon negative Erfahrungen gemacht – etwa mit Diskriminierung am Arbeitsplatz oder mit Kündigung.
Bei Verbraucherverträgen wünschen sich 64 Prozent der Befragten Unterstützung bei einer rechtlichen Prüfung. Jeder/jede Fünfte wurde bei Online-Käufen bereits betrogen. Als kompliziert empfinden viele auch das Thema Pflege: 62 Prozent hätten hier gerne eine rechtliche Unterstützung, zum Beispiel bei der Beantragung des Pflegegrads.
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten vom ersten Gespräch mit der Anwältin oder dem Anwalt bis zur letzten Gerichtsinstanz. Ein frühzeitiger rechtlicher Check bei der Rechtsschutzversicherung hilft oft, Zeit, Ärger und Kosten zu vermeiden. Den Kundinnen und Kunden der Württembergischen steht zudem eine telefonische Rechtsberatung auch in nicht versicherten Bereichen zur Verfügung.
Über die Befragung
Die repräsentative Erhebung fand im September 2021 mobil und online durch das Marktforschungsinstitut Appinio im Auftrag der Württembergischen Versicherung statt. 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 18 bis 65 Jahren wurden dabei zu Themen rund um die private Rechtsschutzversicherung befragt.
Ludwigsburg, 9. November 2021
Die W&W-Gruppe
1999 aus dem Zusammenschluss der beiden Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische entstanden, entwickelt und vermittelt die W&W-Gruppe heute die vier Bausteine moderner Vorsorge: Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung. Sie verbindet die Geschäftsfelder Wohnen und Versichern mit den digitalen Initiativen der W&W brandpool und bietet auf diese Weise Kundinnen und Kunden die Vorsorgelösung, die zu ihnen passt. Dabei setzt die W&W-Gruppe auf den Omnikanalvertrieb, der von eigenen Außendiensten über Kooperations- und Partnervertriebe sowie Makleraktivitäten bis hin zu digitalen Initiativen reicht. Für den börsennotierten Konzern mit Sitz in Stuttgart arbeiten derzeit rund 13.000 Menschen im Innen- und Außendienst.