Sommerzeit ist Hagelzeit
Immer wieder kommt es in Deutschland zu teils schweren Unwettern mit Hagelschlag – Autofahrerinnen und -fahrer haben hier vielfach unliebsame Erfahrungen machen müssen. Die Württembergische Versicherung schildert, was nach der Meldung eines Hagelschadens am Kraftfahrzeug mit Hilfe des Versicherers weiter passiert.
Nicht immer ist es nur Regen, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet: Bei schweren Sommergewittern ist oft auch Hagel mit teils beträchtlichen Korngrößen dabei. Wenn ein Kraftfahrzeug während des Hagelschauers nicht geschützt steht, verwandelt sich die Karosserie binnen wenigen Minuten zuweilen in ein Wellblech. Besitzerinnen und Besitzer von hagelgeschädigten Fahrzeugen haben Anspruch auf Regulierung eines solchen Schadens durch ihren Kfz-Versicherer, sofern eine Teil- oder Vollkaskoversicherung für das Fahrzeug besteht.
Um ihren Versicherten zur Seite zu stehen, entsenden Versicherungsunternehmen wie die Württembergische nach Unwettern mit Hagel Gutachter in die betroffene Region, welche die Hagelschäden an Fahrzeugen in Augenschein nehmen. Anhand der Zahl und Größe der Hageldellen auf der Karosserie errechnen sie mithilfe entsprechender Software die Schadenshöhe. Die Besitzerin oder der Besitzer eines hagelgeschädigten Fahrzeugs kann dann anhand dieser Begutachtung entscheiden, ob der Schaden durch eine meist spezialisierte Werkstatt fachgerecht behoben werden soll. Dies bietet sich insbesondere bei neueren oder bei Liebhaberfahrzeugen an. Alternativ können sich Fahrzeugbesitzerinnen und -besitzer den errechneten Schaden auch vom Versicherer ausbezahlen lassen und weiter mit den Dellen herumfahren, soweit die Schäden nicht sicherheitsrelevant sind.
Ab einer bestimmten Anzahl geschädigter Fahrzeuge in einem bestimmten Gebiet laden Versicherer auch zu sogenannten Hagelaktionen ein. Hierbei wird eine größere Zahl von Fahrzeugen nach Terminvergabe durch den Versicherer in einer entsprechend vorbereiteten Halle begutachtet. Dies geschieht entweder manuell, indem Zahl und Größe der Hageldellen bei guter Beleuchtung und einem tunlichst sauber geputzten Fahrzeug von den Gutachtern aufgenommen werden.
Alternativ kommen auch sogenannte Hagelscanner zum Einsatz. Bei der Untersuchung durch ein solches Gerät wird das hagelgeschädigte Fahrzeug jeweils durch einen Lichttunnel mit zahlreichen Kameras gefahren, welche die Dellen aufzeichnen und deren Größe festhalten. Das Gesamtvolumen des Hagelschadens an einem Fahrzeug wird auch hier mit einer speziellen Software berechnet. Zur Sicherheit – da die Technik recht neu ist – besichtigen Gutachter den Hagelschaden jedoch immer auch mit eigenen Augen. Bisher erweisen sich allerdings, so die Erfahrung der Württembergischen, die Hagelscanner mit ihren Auswertungen als sehr zuverlässig.
Kornwestheim, 22. August 2024
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